Eiweiß: Grundbaustein des Körpers

spiegeleiMehr als nur Baustoff für die Muskeln

Die Aufnahme von hochwertigem Eiweiß und der weitgehende Erhalt der Muskelmasse, unserem größten Proteinspeicher, ist eine der Grundsäulen der Krebsernährung. Dabei sind Eiweiße weit mehr als nur Baustoff für unsere Muskeln. Die Bedeutung einer ausreichenden Eiweißzufuhr wird erst richtig bewusst, wenn man sich auch deren zahlreichen anderen Aufgaben im Körper vor Augen führt.

Enzyme: Enzyme sind Eiweiße die als Katalysatoren nahezu jeden Stoffwechselprozess im Körper ankurbeln. Ohne diese käme der gesamte Stoffwechsel zum Erliegen.

Immunabwehr: Proteine sind Vorstufen für Immunfaktoren wie die Immunglobuline. Diese Antikörper sind wichtig für die Abwehrreaktion des Körpers. Aber auch für die Neubildung von zerstörten Blutzellen wird Eiweiß benötigt.

Aufbau und Regeneration: Proteine sind nicht nur Bestandteil der Muskeln sondern auch Bausubstanz jedes anderen Körpergewebes, von den Organen und der Haut, über das Binde- und Stützgewebe, bis hin zur Knochen- und Zahnsubstanz. Ein Verlust von Körpersubstanz bedeutet daher nicht nur ein Verlust von Muskelmasse, sondern z. B. auch von Organgewebe und Knochendichte.

Informationsübermittlung: Eiweiße liefern Aminosäuren, die Ausgangsstoffe für die Bildung zahlreicher Hormone und Botenstoffe sind. Hierzu zählt z. B. Erythropoetin, das die Neubildung von roten Blutkörperchen im Knochenmark fördert oder die beiden Hormone, die den Blutzuckerspiegel regulieren – Insulin und Glukagon. Aminosäuren sind aber auch Vorstufen von nervalen Botenstoffen (Neurotransmitter) wie Adrenalin, Serotonin sowie Dopamin und damit nicht nur für unsere Motorik und Sensorik wichtig, sondern auch für unser psychisches Wohlbefinden.

Stofftransport: Viele Substanzen in unserem Blut schwimmen nicht frei darin rum, sondern werden gezielt von Transporteiweißen wie Albumine und Globuline zu ihrem Zielort transportiert. Hierzu gehören z. B. kleine Moleküle wie Mineralstoffe, fettlösliche Stoffe wie Fettsäuren oder fettlösliche Vitamine, einige Botenstoffe aber auch Medikamente.

Für den übermäßigen Eiweißbedarf des wachsenden Tumors aber auch für die vielen Regenerationsprozesse während der Therapie greift der Körper stark auf seine Eiweißreserven im Muskel zurück. Viele Krebspatienten verlieren durch die Erkrankung und während der Therapie daher viel wertvolle Muskelmasse. Um dem erhöhten Bedarf gerecht zu werden, ist in dieser Situation daher auf eine besonders gute Zufuhr an hochwertigem Eiweiß zu achten. Gute tierische Eiweißquellen sind Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte (Quark, Käse, Joghurt); gute pflanzliche Eiweißquellen sind Nüsse, Chia- und Hanfsamen, Soja und Lupine. Besonders ideal ist die Kombination verschiedener Eiweißquellen, um die Wertigkeit des zugeführten Eiweißes noch zu steigern.